Torii-Werkstatt – Profil Harald Dill
Harald Dill, Jahrgang 1962. Schon als Kind war ich vom Holz begeistert. Stundenlang stand ich an der Werkbank und sägte vor und für mich hin. Zimmerer war mein natürlicher Berufswunsch. Nach der Lehre studierte ich an der FH Regensburg Betriebswirtschaft. Mein Profil des Zimmerers, BwLers und ökologisch Interessierten brachte mich zu meinem ersten Arbeitgeber der DHS Ökohausbau nach München. Später wurde ich neugierig auf andere Arbeitswelten und arbeitete als Prozess- und Strategieberater. Den menschlichen Aspekt der Zusammenarbeit stelle ich seit 2002 in den Mittelpunkt meines Dienstleistungsangebot.
Ein Bildband über Japan…
…brachte mich zum Torii. Schon als Kind war ich davon fasziniert. Ich sehe heute noch das Titelbild des Bildbandes den unsere damaligen Nachbarn mir zeigten: Ein feuerrotes Tor mitten in einem See umrahmt von einen herbstlich bunten Wald. Dazu ein tiefblauer Himmel der das Rot des Tores noch einmal unterstrich.
Auf der Suche nach Symbolen und Ritualen für den Transformationsprozess stieß ich wieder auf den Torii. Der shintoistische Torii als Symbol des Überganges von der profanen in die spirituelle Welt.
Mich faszinierte die Form dieses Tores: Die geschwungenen Pfetten, die eleganten Säulen sowie die ausgewogenen Proportionen. Ich schaute mir Videos an, probierte es aus und fuhr letztendlich nach Japan. Ich lerne die Sprache, um das was rund um den Torii publiziert wird zu verstehen. Auf einer Handwerksmesse in Tokio kam ich mit japanischen Zimmerern ins Gespräch. Als ich ihnen ein Bild meines ersten Versuch eines Toriis zeigte, lachten sie mich aus. Und sie zeigten mir stolz worauf ich achten muss, wenn ich einen originalgetreuen Torii bauen will.
So baue ich heute Toriis, die dem traditionellen Shoumei entsprechen. Jeder Torii ein Kunststück.